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Pallas Athene

(und ein gewaltbereiter junger Mann)

Figuren der Schlossbrücke

ab jetzt wieder mit Schloss

Ehrenmal Treptow

Tod und Verklärung

Denkmal

Die meisten Städte sind voller Denkmäler, Berlin sowieso. Viele sind berühmt, andere sind, trotz oftmals gewaltiger Ausmaße, vergessen.

Sie scheinen aus einem Land vor unserer Zeit zu kommen, die Personen sagen uns nichts. Sie sind wie verstaubte Gegenstände in der Wohnung, die man nicht braucht, sie aber auch nicht wegwerfen will. Aber wie sieht so ein Standbild eigentlich aus der Nähe aus?

Man hat sie sattgesehen oder nie gesehen.
Gute Gründe, einmal den Blickwinkel zu wechseln.


Der Blick aus der Nähe zeigt, was man von Ferne nicht sieht: bildhauerisches Handwerk, das Material, den Ausdruck der Gesichter. Ernst! Heiteres Pathos gibt es nicht. Ein "monumentales Lachen"? Geht nicht.

Weil die Anlässe der Errichtung eben doch schon in weite Ferne gerückt sind, man eben nicht so genau weiß, worum es hier eigentlich geht, tritt der skulpturale Charakter in den Vordergrund. Man muss aus den Fährten der Gestaltung lesen. Während z.B. das Ehrenmal in Treptow von seiner Anlage her sofort klar macht, dass hier einer Katastrophe gedacht wird, sieht man der Siegessäule nicht an, dass sie ein Denkmal einer ganz ähnlichen Katastrophe ist. Es liegt natürlich auch daran, welche Sprechform man wählt – das Bild, das der monumentale Friedhof abgibt, spricht vom Leid der Opfer, die goldene Göttin auf einem gewaltigen mit Kanonrohren verzierten Phallus macht ein anderes Identifikationsangebot. Etwas aus der Mode gekommen. Was man vom Denkmal in der "Friedhofsform" nicht sagen kann. Erfrischend allein, wie Berliner eben damit umgehen: Hüpf doch einfach drüber, wenn Dir einer so einen schönen Spielplatz baut!